Samstag, 26. September 2009

Roadtrip: Whidbey Island

Heute gings um knapp 8 Uhr morgens los auf einen langen Roadtrip. Wird einer der letzten sein, weshalb wir so früh auf sind. Die Wahl war schwer, da wir zu den Olympic Mountains im Westen mit den alten Tausend Jahre alten Eichen oder den Cascades im Norden mit den genialen Seen wollten. Dummerweise ist beides insgesamt ein Tripp von ca. 500 km und für einen Tag gepaart mit Rumlaufen einfach zu viel...

Da wir gestern abend mit Marion und Marcus bei uns auch noch die vererbten Biervorräte von Simon und Anna vernichtet haben, waren wir auch erst gegen 3 ins Bett gekommen. Müde also... mir fällt dabei ein, das ich unbedingt noch rausfinden muss, was zum Teufel ich letzten Freitag in der Stammkneipe von Kevin angestellt habe... ich kann mich ja ab einer gewissen Zeit an so gut wie nichts mehr erinnern. Auf alle Fälle konnte die Freundin des Barkeepers sich gestern Abend definitiv noch an mich und meinen Namen erinnern... als wir gegen 24 Uhr da aufgetaucht sind, kam sie freudestrahlend auf mich zu, fragt wie es mir geht und wo denn Kevin sei... hat mich schon latent verwirrt... insbesondere, weil sie Hendrik nicht mehr zuordnen konnte. WAS ZUM TEUFEL HAB ICH DA BITTE GEMACHT?!?!?!

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Aber an sich muss es ja wenn dann was Gutes gewesen sein, immerhin freute sie sich ja riesig. Und hat auch keineswegs irgendwie ironisch gewirkt. Das war ernst gemeint... vielleicht belasse ich es dabei, dass es wohl wirklich lustig war und sie sich wohl auch mit uns gemeinsam amüsiert hat. Manche Dinge sollte man einfach nicht weiter verfolgen... ich werd alt... früher hatte ich keine Filmrisse... damn'it!

Naja, wie auch immer. Dem Schlafmangelumstand geschuldet sind wir dann eine kürzere Tour angegangen und zwar nach Whidbey Island. Das ist eine Insel Nordwestlich von Seattle. Genauer fährt man mit der Fähre von Mukilteo los und kann dann nach 10 minütiger Fahrt die Insel quasi von Süd nach Nord durchfahren und am Kopfende wieder bei Anacortes (die Stadt von der aus wir nach San Juan Islands gestartet sind) nach Seattle zurück. Insgesamt eine Tour von knapp 8 bis 9 Stunden aber im Nachhinein echt die Reise wert.

Die Insel selbst ist die zweitlängste Insel der USA und war im frühen 19. Jahrhundert ein wichtiger Verteidigungspunkt für den Haupthafen der Pazifikflotte der Amerikaner. Das aber nur am Rande.

Am Anfang sind wir nämlich in Langley gelandet. Das ist ein kleines verschlafenes Künsterlerstädchten dort. Sehr alte Holzhäuser und schöner Meerblick.

Unter anderem konnte ich mich mit diesem charmanten Einwohner anfreunden. Er wollte sich fürs Erinnerungsfoto aber nicht umdrehen...

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Die hatten dort auch ein Oldtimertreffen. Das haben wir gleich genutzt und auch das mal dokumentiert:

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Sehr cool - wie gesagt - die alten Häuser. Die gesamte Stadt sieht so aus. Erkennt man auch auf den Fotos mit den alten Fords davor, denke ich. Nettes Pflaster...

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Von da aus ging es weiter zu einer der Seefestungen, die die Hafenzufahrt nach Fort Casey. Das war Teil einer Verteidigungslinie bestehend aus drei Forts, die die Seezufahrt nach Bremerton (glaube ich), die damalige Hauptwerft schützen sollten, indem sie die einzige Zugangsstrasse mit Kreuzfeuer belegen konnten. Fertig wurde das Fort Anfang 1900 und da es dann dummerweise bereits Flugzeuge gab, konnte man es bereits im ersten Weltkrieg wieder aufgeben, weil es unnütz geworden war, da es keine Möglichkeit gab sich gegen Luftangriffe zu verteidigen... naja... nix mit Vorausdenken, würd ich mal sagen...

Dafür sind die Festungsanlagen an sich sehr imposant... Hier mal eine der Küstenfestungen von hinten. Gut zu sehen, dass die Kanonen normal nicht ausgefahren sind und somit die Festung von See so gut wie unsichtbar war:

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Kanone von nah - mächtiges Badabumm...

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Direkt auf die Festungsmauer geklettert:

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Und die zweite Küstenseite wurde dann mit kleineren Kanonen und Mörsern verteidigt:

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Nach dem coolen Männerteil mit voll fetten Kanonen, gings zu einem kleineren Außenposten etwas weiter nördlich. Dort gibts diesen schmucken kleinen, weißen Leuchtturm:

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Irgendwo auf dem Weg hatten wir dann ein Schild zu einem kleinen Nationalpark gesehen, der nicht auf unserer Karte eingezeichnet war. Seltsam, aber am Ende ein Glücksgriff. Dort gabs diese kleine Küste, mit kaum Menschen (im Hintergrund die Bergkette ist übrigens Kanada):

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nachdem man durch diesen kleinen Wald musste:

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Dort angekommen, konnte man dann die Füße baumeln lassen, in der Sonne dösen und hat nur das Rauschen der Wellen gehört. Ein Traum (man beachte auch die extrem entspannte, geradezu seelisch zufrieden ruhende Haltung meiner Füße):

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*seufz*:

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Bevor man dann die Insel verlassen kann, muss man über eine Brücke namens Deception Pass. Der Name heißt sowas wie "Täuschender" oder "irreführender" Pass. Soweit ich das richtig gelesen habe, hing das damit zusammen, dass ein gewisser Captain Vancouver (der dann wohl die Stadt gegründet hat) davon ausging, dass es eine Bucht einer großen Insel wäre und kein Durchgang zwischen zwei Inseln. Einer seiner ersten Offiziere namens Whidbey hatte das dann aber herausgefunden. Daher der Name des Passes und von dem Finder der Name der Insel. Hab ich erwähnt, dass ich das Konzept der Amerikaner genial finde, überall sogenannte "Sightseeing View Points" aufzubauen? Alle schön mit Erklärungstafeln und zum Teil Fachleuten, die einem Fragen beantworten... da nimmt man gleich noch Infos mit und denkt sich nicht nur tolle Aussicht oder so. Schon nicht schlecht.

Bild im Canyon neben der Brücke zu einer kleinen Bucht (angeblich waren da früher Piraten, die Chinesen in die USA geschmuggelt haben...)

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Kleine Fischerboote, die nach Lachsen zu angeln scheinen...

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Blick Richtung See... fand ich sehr beeindruckend.

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Hier hab ich mal die Brücke fotographiert. Die wurde irgendwann in den 70er Jahren renoviert und für den Strassenverkehr verstärkt. Mittlerweile fahren da so ca. 14- 18 Tausend Autos pro Tag drüber...

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Brücke von anderer Seite:

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Dann kurz über die Brücke selbst drüber. Rechts (Osten) gehts Richtung USA, dort kamen dann auch die beiden kleinen Rennboote her:

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Und hier nochmal die Brücke in voller Pracht:

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